Am 9. Juni 2024 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt.

Die AGDW hat mit dem beginnenden Europa-Wahlkampf und im Vorfeld der Europawahl 2024 die wichtigsten europapolitischen Forderungen der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer formuliert und im Positionspapier „EU-WALDPOLITIK NEU AUSRICHTEN – WALDBEWIRTSCHAFTUNG ZUKUNFTSFEST GESTALTEN“ zusammengestellt.

Gleichzeitig sollen unsere Wahlprüfsteine dazu dienen, Ihnen die europapolitischen Positionen der kandidierenden Parteien zu den Themen Waldbewirtschaftung und Holzverwendung darzulegen.    

Nutzen Sie die Chance, gehen Sie zur Wahl und wählen Sie die Partei, die sich für die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer stark macht.

1. Durch welche Maßnahmen und mit welchen Mitteln wird Ihre Partei angesichts der Folgen der Klimakrise die Waldbesitzenden bei der Wiederbewaldung und beim Waldumbau unterstützen?
Wir wollen kommunale und private Waldbesitzende durch die Honorierung der Ökosystemleistungen des Waldes bei der Generationsaufgabe des Waldumbaus zu struktur- und artenreichen Mischwäldern unterstützen. Auf Bundesebene ist das „Förderprogramm Klimaangepasstes Waldmanagement“ bereits in Funktion, das im Besonderen der Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen die Folgen des Klimawandels gewidmet ist. Die bisher hier abgerufenen Fördersummen im dreistelligen Millionenbereich zeigen, dass diese Maßnahme gut angenommen wird.

2. Wie bewertet Ihre Partei die europäischen Initiativen und Vorgaben, die u. a. die großflächige Wiederherstellung der Natur und eine weitere Extensivierung der Bewirtschaftung vorsehen und damit die bewährte nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland einschränken?

Nur der struktur- und artenreiche Mischwald ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Wälder uns in Zukunft die Ökosystemleistungen zur Verfügung stellen. Daher sind wir davon überzeugt, dass die nachhaltige Forstwirtschaft langfristig nur in intakten Waldökosystemen möglich ist. Die Initiativen des Green Deal, wie z.B. das Naturwiederherstellungsgesetz, schaffen die Voraussetzungen dafür, dass diese intakten Ökosysteme langfristig erhalten bzw. wieder aufgebaut werden können. Sie schränken nachhaltige Waldbewirtschafung also nicht ein, sondern sichern die Voraussetzungen für ihren Fortbestand. Zudem gilt auch in der Waldpolitik das Subsidaritätsprinzip, nach dem die Vorgaben in der Regel in der Umsetzung an nationale und regionale Gegebenheiten angepasst werden.

3. Eine Vielzahl von Ökosystemleistungen des Waldes (z. B. Klimaschutz, Schutzwald, Wasserspeicher, Erholung) werden von den Waldbesitzenden durch die Waldbewirtschaftung der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Wie steht Ihre Partei zur Forderung, die Bereitstellung dieser Wald- Ökosystemleistungen umfänglicher als bisher zu honorieren?

Um die Einkommensstruktur der Forstbetriebe langfristig zu diversifizieren, brauchen wir neue Konzepte, Ideen und Geschäftsmodelle. Die Honorierung der Ökosystemleistungen unserer Wälder ist eine davon. So treibt die SPD aktuell beispielsweise aktiv die Verhandlungen zum Europäischen Zertifizierungsrahmen für Kohlenstoffentnahmen voran, auf dessen Grundlage Waldbesitzende in Zukunft zusätzliche Anstrengungen zum Klimaschutz zertifizieren lassen können. Diese Zertifikate können wiederum am Markt gehandelt werden, um z.B. Umweltaussagen zu belegen.

4. Welche Anreize für die Waldbesitzenden wird Ihre Partei setzen, um die nachhaltige
Bewirtschaftung der Wälder zu garantieren und eine heimische Holzproduktion zu sichern?
Die multifunktionale Waldbewirtschaftung spielt eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Nutzung unserer Wälder. Neben der Produktion von Holz durch die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder, spielt auch der Schutz der Artenvielfalt, die Kohlenstoffspeicherung, der Erhalt der Wasserversorgung, die Förderung von Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten sowie die Umweltbildung der Bevölkerung eine wichtige Rolle.

5. Wie wird Ihre Partei die Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und Waldbauvereine
unterstützen, um den Klein- und Kleinstprivatwald zu stärken?
Dem Klein- und Kleinstprivatwald kommt mit etwa einem Vietel der Waldfläche Deutschlands bei dem Waldumbau und der Bereitstellung der Ökosystemleistungen eine große Bedeutung zu. Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse (FWZ) bilden hier eine Schlüsselrolle. Wir brauchen eine gute Beratung sowie gutes Forstpersonal für die FWZ. Die bestehenden Förderinstrumente müssen für den Kleinprivatwald kompatibel sein.

6. Was wird Ihre Partei unternehmen, um die Nutzung des heimischen Rohstoffs Holz zu stärken und
weiterzuentwickeln?
Der stofflichen Nutzung von Holz kommt eine wichtige Bedeutung zu. Durch den Waldumbau wird zukünftig vermehrt Laubholz anfallen, für welches die bestehenden Märkte erweitert werden müssen und neue Produktmärkte zu erschließen sind. Dabei kann Holz als CO2-speichernder Baustoff gerade für die Umsetzung der Holzbaustrategie der Bundesregierung mehr Klimaschutz, Ressourceneffizienz und schnelles Bauen voranbringen. Auf EU-Ebene wird der oben angesprochene Zertifizierungsrahmen Bauholz als CO2-Speicher ebenfalls anerkennen, und so eine weitere Finanzierungsmöglichkeit eröffnen. Letztlich wird Holz als Baustoff auch durch die Anwendung des Kaskadenprinzps in der Enereuerbaren-Energien-Richtlinie eine priviligierte Stellung zu Teil.

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1. Durch welche Maßnahmen und mit welchen Mitteln wird Ihre Partei angesichts der Folgen der Klimakrise die Waldbesitzenden bei der Wiederbewaldung und beim Waldumbau unterstützen?

Durch die Klimaveränderung ist der Wald geschädigt und bedroht. Wir haben sehr viele wertvolle Waldbestände verloren. Die Waldeigentümer können den erforderlichen klimastabilen und zum Teil großflächigen Neuaufbau der Wälder nicht allein schultern. Es handelt sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb hatte die frühere unionsgeführte Bundesregierung zusammen mit den Ländern das 1,5 Mrd. Euro-Paket für Wiederbewaldung, Anpassung der Wälder an den Klimawandel und nachhaltige Forstwirtschaft geschnürt. CDU und CSU setzen sich dafür ein, dass die Förderung weiterhin verlässlich erfolgt. Wichtigstes Instrument ist und bleibt gerade für die investive Förderung die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur- und Küstenschutz, da sie passgenau mit den Ländern zusammen erfolgt. Die Kürzungspläne der Ampelregierung haben wir von vorneherein abgelehnt.
Für uns gilt zudem:
- Klima- und Naturschutz gehen nur mit Land- und Forstwirtschaft. Die Waldbesitzer sind Teil der Lösung. Wir setzen auf vertragliche Vereinbarungen und Kooperation. Unvermeidliche Eingriffe müssen ausgeglichen werden. Das Eigentum darf nicht infrage gestellt werden.

Der Auf- und Umbau klimastabiler und standortangepasster Wälder braucht verlässliche Rahmenbedingungen und Förderungen, aber keine Ideologie (z. B. bei der Baumartenwahl).
Den Dialog mit den Waldbesitzern zu intensivieren und die öffentliche Aufmerksamkeit zu erhöhen, um breite Unterstützung für diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe zu mobilisieren.

2. Wie bewertet Ihre Partei die europäischen Initiativen und Vorgaben, die u. a. die großflächige Wiederherstellung der Natur und eine weitere Extensivierung der Bewirtschaftung vorsehen und damit die bewährte nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland einschränken?

CDU und CSU sehen es auch auf EU-Ebene als wichtige Aufgabe an, die Ökosysteme in einem guten und funktionsfähigen Zustand zu halten und die Wälder in Europa zu schützen. Dies darf aber nicht dazu führen, dass die nachhaltige Forstwirtschaft u. a. durch großflächige Stilllegungen im Wald eingeschränkt wird und den Waldeigentümern zusammen mit Landwirtschaft und Fischerei auch die finanzielle Hauptlast der Wiederherstellung und des Schutzes der Ökosysteme aufgebürdet wird.
Generell sollte sich die europäische Forstpolitik auf grundlegende Rahmenbedingungen beschränken und kein Mikromanagement betreiben. Ein Beispiel sind die Pläne für ein europaweites Forstmonitoring. Statt bürokratische zusätzliche Dokumentationssysteme auf EU-Ebene aufzubauen, sollte der bessere Austausch bereits mittels national vorhandener Daten erfolgen.

3. Eine Vielzahl von Ökosystemleistungen des Waldes (z. B. Klimaschutz, Schutzwald, Wasserspeicher, Erholung) werden von den Waldbesitzenden durch die Waldbewirtschaftung der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Wie steht Ihre Partei zur Forderung, die Bereitstellung dieser Wald- Ökosystemleistungen umfänglicher als bisher zu honorieren? 

Über die Holzerzeugung hinaus erbringen unsere Wälder relevante Klimaschutz-, Naturschutz- und Erholungsleistungen (Ökosystemleistungen). CDU und CSU sprechen sich dafür aus, dass den Waldbesitzern erhöhte Ökosystemleistungen vergütet werden, u.a. um so die CO2-Speicher- und Bindungsleistungen ausschöpfen zu können. Dabei setzen wir uns für eine Vielfalt von Ansätzen ein, einschließlich der Einbeziehung des Waldes in den Emissionshandel, der Erschließung privater Märkte und der Förderung von Vertragsnaturschutzprogrammen. Eine praxisorientierte Umsetzung mit geringem administrativem Aufwand ist entscheidend, um sicherzustellen, dass auch Besitzer kleiner Waldflächen von dieser Vergütung profitieren können. 

4. Welche Anreize für die Waldbesitzenden wird Ihre Partei setzen, um die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder zu garantieren und eine heimische Holzproduktion zu sichern? 

Wir stellen den Wirtschaftswald und die Holznutzung in den Mittelpunkt unserer Forstpolitik, denn nur sie sichern die CO2-Bindungskraft und die vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes. Das gilt bei der Novelle des Bundeswaldgesetzes wie auch bei allen europäischen Regelungen, die den Wald betreffen. Schützen durch Nützen bleibt die richtige Devise. Konkret werden wir 

– die Vorgaben für die Waldbewirtschaftung praxisgerecht gestalten und den Waldbesitzern Freiräume für regional angepasste Lösungen lassen. 

den standortgerechten Auf- und Umbau hin zu klimastabilen Wäldern ermöglichen, wo angezeigt auch mit nicht heimischen Baumarten.
verlässlich Mittel aus der GAK und aus dem Klima- und Transformationsfonds bereitstellen. 

die Holznutzung weiterhin in allen Einsatzbereichen ermöglichen und zusätzlich das wirtschaftliche Potenzial von Ökosystemleistungen, naturverträglichen Erholungsleistungen wie auch der Windenergieerzeugung im Wald erschließen. 

5. Wie wird Ihre Partei die Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und Waldbauvereine unterstützen, um den Klein- und Kleinstprivatwald zu stärken? 

Die waldbaulichen Zusammenschlüsse sind von großer Bedeutung, denn nur durch sie wird eine ordnungsgemäße Forstwirtschaft von kleinen Privatwaldflächen überhaupt möglich. Das gilt auch für die Inanspruchnahme von Fördermitteln und für die Holzvermarktung. Wir sind der Überzeugung, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und den waldbaulichen Zusammenschlüssen entscheidend ist, um die ihre spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen bestmöglich zu adressieren. CDU und CSU setzen sich dafür ein, dass diese Unterstützung verlässlich und bedarfsgerecht bereitgestellt wird, um die langfristige Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit des Klein- und Kleinstprivatwaldes zu gewährleisten.

6. Was wird Ihre Partei unternehmen, um die Nutzung des heimischen Rohstoffs Holz zu stärken und weiterzuentwickeln? 

Holz ist ein vielseitiger nachwachsender Rohstoff, der als nachhaltige Alternative zu nicht erneuerbaren Ressourcen gebraucht wird. Unser Ziel ist es, den Holzvorrat zu sichern und die Einsatzmöglichkeiten von Holz zu verbreitern. Angesichts des klimawandelbedingten Rückgangs der Fichten- und Kiefernholzbestände müssen andere Nadelhölzer als neue Nadelholzquellen angebaut werden. Zusätzlich bedarf es neuer Einsatzmöglichkeiten für Laubholz. Wir unterstützen die Weiterentwicklung von Holzwerkstoffen und den verstärkten Einsatz von Holz in der Bau-, Verpackung-, Chemie- und Textilindustrie. 

Wir werden die deutschen Waldeigentümer dabei unterstützen, alle Einsatzmöglichkeiten von Holz zu nutzen. Dazu gehören auch eine sinnvolle energetische Verwertung aus regionaler Forstwirtschaft sowie die Umsetzung einer Holzbaustrategie, die Holz zum langfristigen CO2-Speicher macht.

 

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1. Durch welche Maßnahmen und mit welchen Mitteln wird Ihre Partei angesichts der Folgen der Klimakrise die Waldbesitzenden bei der Wiederbewaldung und beim Waldumbau unterstützen?

Wir Freie Demokraten setzen uns für vielfältige Maßnahmen ein, um die Waldbesitzenden bei der Bewältigung der Folgen der Klimakrise zu unterstützen und die Wiederbewaldung sowie den Waldumbau zu fördern. Hierzu zählen sowohl Beratungs- und Informationsangebote als auch finanzielle Anreize. Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen sehen wir die Förderung in erster Linie in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten und Regionen.

2. Wie bewertet Ihre Partei die europäischen Initiativen und Vorgaben, die u.
a. die großflächige Wiederherstellung der Natur und eine weitere Extensivierung der Bewirtschaftung vorsehen und damit die bewährte nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland einschränken?

Bewirtschaftete Wälder leisten durch die langfristige Bindung von Treibhausgasen einen besonders wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Deshalb lehnen wir Flächenstilllegungen von Waldflächen ab. Die Initiative zur Wiederherstellung der Natur, wie sie die EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen (CDU) plant, verfehlt die Ziele und wird von uns Freien Demokraten nicht unterstützt. Eine großflächige Extensivierung der Bewirtschaftung, so wie es die EU vorhat, ist aus unserer Sicht kontraproduktiv. Sie steht einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung eher im Weg, als dass sie hilft.

3. Eine Vielzahl von Ökosystemleistungen des Waldes (z.B. Klimaschutz, Schutzwald, Wasserspeicher,Erholung) werden von den Waldbesitzenden durch die Waldbewirtschaftung der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Wie steht Ihre Partei zur Forderung, die Bereitstellung dieser Wald-Ökosystem

Wir Freie Demokraten wollen die multifunktionale Ökosystemleistung des Waldes marktwirtschaftlich honorieren. Wir sind uns der entscheidenden Rolle des Waldes bei der Vermeidung und Kompensation von Treibhausgasen bewusst. Der Wald leistet einen bedeutenden Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Die Klimaschutzleistung der Wälder resultiert aus einer aktiven Waldbewirtschaftung. Deshalb möchten wir die C02-Bindungsleistung der Wälder honorieren. Wälder sollen voll in den europäischen Emissionshandel integriert werden – und Waldeigentümer sollen eine Vergütung für die C02- Senkenleistung erhalten. Auf diese Weise entstehen marktwirtschaftliche Anreize, und wir fördern eine nachhaltige multifunktionale Waldbewirtschaftung, die auch die Möglichkeit zur Erweiterung der Waldfläche durch Neuaufforstung bietet.

 

4. Welche Anreize für die Waldbesitzenden wird Ihre Partei setzen, um die nachhaltige  Bewirtschaftung der Wälder zu garantieren und eine heimische Holzproduktion zu sichern? 

Viele von der EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen (CDU) unter dem sogenannten Green Deal geplanten Maßnahmen belasten die Waldbauern zunehmend. Nicht Verbote und Stilllegungen sind die Lösung, sondern Innovationen und Handlungsspielräume für Waldbauern. Was sicher nicht hilft, ist eine übergeordnete Bürokratie, sowie die EUDR, welche mit guten Absichten beschlossen wurde, allerdings in der Ausführung zu kompliziert ist und den Betrieben und Waldbesitzenden nur Geld und Zeit kostet. Wir vertrauen den Waldbesitzenden vor Ort und wollen sie auch nicht mit einem neuen Waldgesetz, welches mehr Bürokratie und realitätsferne Vorgaben beinhaltet, belasten. 

5. Wie wird Ihre Partei die Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und Waldbauvereine unterstützen, um den Klein- und Kleinstprivatwald zu stärken? 

Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und Waldbauvereine sind ein wertvoller Bestandteil einer aktiven Bewirtschaftung von Kleinst- und Kleinprivatwäldern. Deshalb unterstützen wir diese Zusammenschlüsse. 

Hierfür braucht es unbürokratische rechtliche Rahmenbedingungen. Soweit waldspezifische Förderprogramme existieren, müssen forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse davon gleichermaßen profitieren können. Wir Freie Demokraten wollen mit der Vergütung der C02-Bindungs- und Klimaschutzleistung der Wälder einen marktwirtschaftlichen Anreiz für eine nachhaltige, aktive Waldbewirtschaftung setzen. 

6. Was wird Ihre Partei unternehmen, um die Nutzung des heimischen Rohstoffs Holz zu stärken und weiterzuentwickeln? 

Wir setzen uns für eine Stärkung und Weiterentwicklung der Nutzung des heimischen Rohstoffs Holz ein, denn dies erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der Holzindustrie, schafft Arbeitsplätze und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Hierzu unterstützen wir verschiedene Maßnahmen: 

 Förderung von Innovationen: Wir befürworten die Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich der Holzverarbeitungstechnologien. Dies umfasst die Unterstützung von innovativen Verfahren zur Holzbearbeitung, Holzproduktion und Holzveredelung, um die Effizienz und Vielseitigkeit der Holznutzung zu verbessern. 

 Schaffung von Anreizen: Wir setzen uns für steuerliche Anreize ein, um Investitionen in die Holzindustrie zu fördern. Dies könnte beispielsweise durch Steuererleichterungen für Unternehmen erfolgen, die in die Modernisierung ihrer Produktionsanlagen zur Verarbeitung von Holz investieren. 

 Ausbau der Holzverwendung: Wir unterstützen Maßnahmen zur Förderung der Holzverwendung in verschiedenen Sektoren, einschließlich Bauwesen, Möbelindustrie, Verpackungsindustrie und erneuerbare Energien. Dies könnte durch die Entwicklung von Standards und Zertifizierungen für nachhaltig produziertes Holz sowie durch Informationskampagnen zur Förderung der Holznutzung geschehen. 

 Unterstützung der Forstwirtschaft: Wir setzen uns für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder ein, um langfristig eine ausreichende Versorgung mit Holz sicherzustellen. Dies umfasst Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, zur Aufforstung und zum Waldumbau. 

1.Durch welche Maßnahmen und mit welchen Mitteln wird Ihre Partei angesichts der 
Folgen der Klimakrise die Waldbesitzenden bei der Wiederbewaldung und beim 
Waldumbau unterstützen?

Wir setzen uns für eine gezielte Förderung der Wiederbewaldung ein, vorrangig auf Basis von Naturverjüngung. Statt monokultureller Bewirtschaftung wollen wir den naturnahen Waldumbau fördern und die lebenserhaltenden Funktionen des Waldes schützen. Ein bedeutender Finanzierungsmechanismus in Deutschland ist der Klimatransformationsfonds, über den im „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ Gelder für den Waldumbau und die Wiederbewaldung bereitgestellt werden. Dieser Fonds bietet eine Plattform für eine effektive Bund-Länder-Finanzierung, um Maßnahmen zur Stärkung der Wälder zu unterstützen. Das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ verfolgt darüber hinaus einen wegweisenden Ansatz zur Honorierung von Ökosystemleistungen. Dieses Programm wird weiterhin großzügig finanziert, um die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder zu fördern und den Schutz sowie die Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels aktiv voranzutreiben.

2. 
Wie bewertet Ihre Partei die europäischen Initiativen und Vorgaben, die u. a. die 
großflächige Wiederherstellung der Natur und eine weitere Extensivierung der 
Bewirtschaftung vorsehen und damit die bewährte nachhaltige Waldbewirtschaftung in 
Deutschland einschränken?

Land- und Forstwirtschaft basieren auf einer funktions- und widerstandsfähigen Natur. Die aktuellen Daten zeigen jedoch, dass sich die Wälder in Deutschland und Europa trotz der Bemühungen der Waldbewirtschaftenden in besorgniserregendem Zustand befinden. Die Wälder leiden unter der Klimakrise, zunehmender Versiegelung und dem Artensterben. Sie fallen Schädlingen oder Waldbränden zum Opfer, was auch der Wertschöpfung im Wald erheblich schadet. Wir sind daher überzeugt, dass die Wiederherstellung arten- und strukturreicher Wälder die Waldbewirtschaftung langfristig gewährleistet.

3. Ökosystemleistungen des Waldes werden von Waldbesitzenden durch 
Waldbewirtschaftung der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Wie steht 
Ihre Partei zur Forderung, die Bereitstellung dieser Wald-Ökosystemleistungen umfänglicher als bisher zu honorieren?

Wir GRÜNE setzen uns nachdrücklich für eine umfassende Anerkennung und Wertschätzung der Ökosystemleistungen (ÖSL) ein, die der Wald für die Gesellschaft erbringt. Wir sind stolz darauf, dass wir einen bedeutenden Meilenstein in der Waldbewirtschaftung gesetzt haben, indem wir die Ökosystemleistungen erstmals über ein klimaangepasstes Waldmanagement in monetären Wert übersetzt haben. Dieser innovative Schritt ermöglicht es, die vielfältigen Leistungen des Waldes, wie die CO2-Speicherung, die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Erhaltung der Biodiversität, angemessen zu honorieren. Auf dieser Grundlage werden wir weitere Waldförderungen über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz ins Leben rufen und ein zusätzliches ökosystemfördernendes freiwilliges Förderprogramm einführen. Durch die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen möchten wir sicherstellen, dass die Waldbesitzenden angemessen für ihre entscheidende Rolle im Erhalt und der Bereitstellung von Ökosystemleistungen entlohnt werden. Dies ist nicht nur gerecht gegenüber den Waldbesitzenden, sondern fördert auch die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder zum Wohle der gesamten Gesellschaft.

4. 
Welche Anreize für die Waldbesitzenden wird Ihre Partei setzen, um die nachhaltige 
Bewirtschaftung der Wälder zu garantieren und eine heimische Holzproduktion zu 
sichern?

Durch die Förderung eines über Generationen hinweg gesunden und stabilen Waldes soll nicht nur die ökologische, sondern auch die ökonomische Nachhaltigkeit gewährleistet werden. Die Novellierung des Bundeswaldgesetzes (BWaldG) und die Bereitstellung von Geldern über freiwillige Förderprogramme sollen dazu beitragen, dass Waldbesitzende langfristig von einem gesunden Wald und einer stabilen Ressourcengrundlage profitieren können. Auf diese Weise wollen wir sicherstellen, dass die Wälder auch künftigen Generationen als nachhaltiger Wirtschafts- und Erholungsort übergeben werden kann. Darüber hinaus tragen wir so dazu bei, dass die Wälder langfristige Kohlenstoffspeicher bleiben. Es ist unsere Verantwortung in diesen Zeiten die Sicherung und den Erhalt des Waldökosystem an oberste Stelle zu setzen und eine klimaangepasstes Waldmanagement zu priorisieren.

Auf die Frage zur Holzproduktion wird in Frage 6 näher eingegangen.

5. Wie wird Ihre Partei die Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und
Waldbauvereine unterstützen, um den Klein- und Kleinstprivatwald zu stärken?

Wir GRÜNE sind der festen Überzeugung, dass eine enge Zusammenarbeit mit Waldbesitzer*innen und Forstleuten notwendig ist, um nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen im Wald zu finden. Hierfür sind sowohl einheitliche Regelungen als auch die Berücksichtigung regionaler Herausforderungen und Akteure wichtig. Unser Ziel ist es, einen gemeinsamen Interessenausgleich zu fördern und die verschiedenen Akteure in den Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und Waldbauvereinen aktiv in den Waldumbau einzubeziehen. Nur durch koordinierte Kooperation können wir sicherstellen, dass der Wald den aktuellen Herausforderungen standhält und gleichzeitig seine ökologische, soziale und ökonomische Bedeutung behält.

Unsere Unterstützung erstreckt sich über verschiedene Instrumente und Programme, die in der Antwort auf Frage 1 näher erläutert wurden. Wir bekennen uns deutlich zur Förderung eines klimaangepassten und nachhaltigen Waldmanagements und der Zusammenarbeit mit WBVs.

6. Was wird Ihre Partei unternehmen, um die Nutzung des heimischen Rohstoffs Holz zu stärken und weiterzuentwickeln?

Durch unsere Holzbauinitiative stärken wir die Verwendung regionaler Biomasse aus nachhaltiger Waldwirtschaft. Die Initiative dient nicht nur der Förderung des ökologischen Gleichgewichts, sondern schafft auch Anreize für Waldbesitzende, ihre Wälder nachhaltig zu bewirtschaften.

Wir sind überzeugt, dass die nachhaltige Holzwirtschaft in regionalen Wertschöpfungsketten einen maßgeblichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten kann. Indem wir die Verarbeitung von Holz in der Nähe der Produktionsorte fördern, stärken wir die lokale Wirtschaft und reduzieren den ökologischen Fußabdruck. Ein weiterer Schwerpunkt liegt darauf, Holz vorrangig in langlebigen Produkten im Sinne der Kaskadennutzung zu verarbeiten. Dies bedeutet, dass Holz nach seiner ersten Verwendung in einem Produkt in weiteren Produkten wiederverwendet wird, bevor es schließlich energetisch genutzt wird. Auf diese Weise maximieren wir die Nutzungsdauer von Holz und minimieren den Ressourcenverbrauch.

1. Durch welche Maßnahmen und mit welchen Mitteln wird Ihre Partei angesichts der Folgen der Klimakrise die Waldbesitzenden bei der Wiederbewaldung und beim Waldumbau unterstützen?

Die Linke steht für ein ganzheitliches Waldkonzept, das ökologische, ökonomische und erholungsspezifische Aspekte des Waldes berücksichtigt. Aufgrund des Klimawandels und der Anforderungen an eine nachhaltige Ressourcennutzung und Ressourcenschonung kommt es aus unserer Sicht vorrangig darauf an, den Waldumbau voranzutreiben. Waldumbau heißt für Die Linke aber nicht einfach nur die Resistenz des Waldes gegenüber Umwelteinflüssen zu erhöhen, sondern ökologische Verträglichkeit und ökonomischen Sachverstand für eine langfristige Perspektive des Waldes einzusetzen. Der Waldumbau ist für uns eine gesamtstaatliche Aufgabe. Das bedeutet nicht nur die elementare Aufstockung finanzieller Mittel für den Waldumbau, sondern die Umsetzung einer koordinierten Strategie der Agrarpolitik im Zusammenspiel mit sinnvoller Umwelt- und Wirtschaftspolitik. Ein abgrenzendes Ressortdenken muss im Hinblick auf den Wald der Vergangenheit angehören.

2. WiebewertetIhreParteidieeuropäischen Initiativen undVorgaben,dieu.a.diegroßflächige Wiederherstellung der Natur und eine weitere Extensivierung der Bewirtschaftung vorsehen und damit die bewährte nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland einschränken?

Das Ziel der EU, bis 2030 Renaturierungsmaßnahmen für mindestens 20 Prozent aller Land- und Meeresflächen in der EU einzuführen, unterstützen wir. Es ist auch eine zentrale Säule der Biodiversitätsstrategie der EU, mit der die Wälder, Meere und Seen sowie die Landwirtschaft mittelfristig nachhaltig werden. Im Rahmen der Renaturierungsmaßnahmen müssen auch die Wälder umgebaut werden. Eine extensivere Bewirtschaftung stände dem entgegen und lehnen wir ab. Im Unterschied zur Entscheidung der EU am 27.2.2024 setzen wir uns dafür ein, dass diese mit entsprechenden staatlichen finanziellen Mitteln zu unterstützen sind.

Als wesentlich für den Waldumbau erkennen wir folgende Zielsetzungen: Gute Arbeit in der Forstwirtschaft mit flächendeckenden gesetzlichen Mindestlöhnen: Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze müssen auch für mitarbeitende Familienangehörige und Saisonarbeitskräfte Normalität sein. Wir setzen uns ein für den Schutz der Biodiversität auf allen Waldflächen, die Hinwirkung auf die möglichst optimale Ausnutzung des Waldes hinsichtlich seiner Ökosystemleistungen (von der Holzverarbeitung bis zum Erholungsraum des Menschen), die Heranführung Jugendlicher an die gesellschaftliche Bedeutung des Waldes in Schule und Unterricht durch Bildungsangebote im und für den Wald.

3. Ökosystemleistungen des Waldes (z.B. Klimaschutz, Schutzwald, Wasserspeicher, Erholung) werden von Waldbesitzenden durch die Waldbewirtschaftung der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Wie steht Ihre Partei zur Forderung, die Bereitstellung dieser Wald-Ökosystemleistungen umfänglicher als bisher zu honorieren?

Hier ist die Position der Linken klar: Ökosystemleistungen des Waldes sind, sofern noch keine anderen angemessenen Honorierungssysteme verfügbar sind, mit entsprechenden staatlichen finanziellen Mitteln zu unterstützen. Aus dem Grundsatz, dass der Waldumbau für uns eine gesamtstaatliche Aufgabe ist, ergibt sich zwingend die Bereitstellung öffentlicher Gelder für den Ökosystemleistungstransfer aus dem Wald und in den Wald. Möglich ist auch, über Steueranreize nachzudenken. In dieser Hinsicht ist der Diskussionsprozess in der Partei noch nicht abgeschlossen.

4. Welche Anreize für die Waldbesitzenden wird Ihre Partei setzen, um die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder zu garantieren und eine heimische Holzproduktion zu sichern?

Hier kann auf die Antwort zu Frage 3 verwiesen werden. Es wird jedoch nicht genügen, einseitig auf Effizienzeffekte hinsichtlich der Holzproduktion zu zielen, um dann gewinnbringend zu verkaufen, wofür eine Nachfrage besteht. Statt dessen müssen wir Waldentwicklung und Waldbewirtschaftung in ihrem Zusammenhang nach sozial-ökologischen Aspekten managen. Die heimische Holzproduktion ist dann gesichert, wenn sie selbst als sozial-ökologisch ausgewiesen ist und zertifiziert werden kann.

5. Wie wird Ihre Partei die Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und Waldbauvereine unterstützen, um den Klein- und Kleinstprivatwald zu stärken?

Die Stärkung der Klein- und Mittelbetriebe im Waldsektor ist ein Kernanliegen unserer Politik. Insofern sind Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und Waldbauvereine in jeder Hinsicht in ihrer praktischen Arbeit zu unterstützen. Auch hier setzen wir uns für eine staatliche Förderung beim Waldumbau ein – von der Bewirtschaftung bis hin zur Pflege der naturnahen Komplexität des Waldes.

6. Was wird Ihre Partei unternehmen, um die Nutzung des heimischen Rohstoffs Holz zu stärken und weiterzuentwickeln?

Wir als LINKE bewerten die „Nutzung des heimischen Rohstoffs Holz“ unter der Prämisse einer möglichst naturverträglichen, ökologischen und nachhaltigen Nutzung, die Marktmechanismen dort eindeutig begrenzt, wo Raubbau an der Natur droht und irreversible ökologische Schäden durch Übernutzung entstehen. Hinzu kommt die Etablierung neuer Wertschöpfungsketten, wenn der Waldumbau mit einer Umstellung der Baumartenzusammensetzung einhergeht. Entscheidend wird aus unserer Sicht die Generierung neuer Holzstoffquellen aus Gebraucht- und Altholz sein, um die herkömmlichen Holzverarbeitungsmodelle zu ergänzen und schrittweise abzulösen (wie im WBW-Gutachten von 2022 vorgeschlagen).

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1. Durch welche Maßnahmen und mit welchen Mitteln wird Ihre Partei angesichts der Folgen der Klimakrise die Waldbesitzenden bei der Wiederbewaldung und beim Waldumbau unterstützen?

Um den Waldumbau zu klimaresistenten Mischbeständen voranzutreiben und so unsere Wälder bestmöglich auf die leider schon heute spürbaren Folgen des Klimawandels vorzubereiten, setzen wir uns auch weiterhin für eine Aufstockung der hierfür benötigten finanziellen Mittel ein. Wir wollen einen Naturwaldanteil von derzeit ca. zehn Prozent beibehalten und eine Steigerung des Waldanteils durch Aufforstungsprogramme im Sinne des Klimaschutzes.

2. Wie bewertet Ihre Partei die europäischen Initiativen und Vorgaben, die u. a. die großflächige Wiederherstellung der Natur und eine weitere Extensivierung der Bewirtschaftung vorsehen und damit die bewährte nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland einschränken?

Wir haben uns schon 2021 gegen die EU-Forststrategie gestellt. Die vorgeschlagenen gemeinsamen Waldbewirtschaftungspläne und die Neudefinition von nachhaltiger Waldbewirtschaftung hätten zu großflächigen Stilllegungen geführt. Wir setzen alles daran, dass die Forstpolitik weiterhin in den Zuständigkeiten der Nationalstaaten verbleiben. Wir wollen, dass Holzverwertung und -nutzung vor Ort Vorrang vor Stilllegung und Nutzungsverzicht haben. Wenn Holz als nachwachsender Rohstoff ausgebremst und nur noch bedingt als Erneuerbare Energie anerkannt werden soll, dann stellt Brüssel die gesamte Kreislaufwirtschaft in Frage.

3. Eine Vielzahl von Ökosystemleistungen des Waldes (z.B. Klimaschutz, Schutzwald,Wasserspeicher, Erholung) werden von den Waldbesitzenden durch die
Waldbewirtschaftung der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Wie steht Ihre Partei zur Forderung, die Bereitstellung dieser Wald- Ökosystemleistungen umfänglicher als bisher zu honorieren?

Wir wollen neue Anreize für eine nachhaltige Waldwirtschaft schaffen, damit unsere Wälder dauerhaft genutzt und geschützt werden. Dies muss in enger Zusammenarbeit mit Waldbesitzern, Jägern und Förstern geschehen. Wir setzen uns daher für Investitionen in die Vereinbarkeit der verschiedenen Funktionen des Waldes ein. Beispielhaft für die Erholungsfunktion ist hier die Förderung von Fitness-, Reit- und Mountainbike-Strecken zu nennen. Wir wollen dazu beitragen, dass Sport im Wald so ausgeübt werden kann, dass densportlichen Ansprüchen Genüge getan wird und gleichzeitig der Tier- und Bodenschutz gewährleistet, werden kann. Zusätzlich begrüßen wir es, dass deutschlandweit immer mehr Kur- und Heilwälder entstehen. Nur wenn wir den Wald ganzheitlich denken, können wir den
unterschiedlichen Ansprüchen auch zukünftig gerecht werden.

4. Welche Anreize für die Waldbesitzenden wird Ihre Partei setzen, um die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder zu garantieren und eine heimische Holzproduktion zu sichern?
Der Gewinn unserer Wälder für den Klimaschutz und das Stadtklima muss stärker bedacht und belohnt werden. Ein Ausgleich für Waldbesitzer für klimaschutz- und artenschutzorientierte Forstwirtschaft sollte staatlich organisiert werden. Die bereits bestehenden Zertifizierungen der Wälder können hierfür als Grundlage genutzt werden.

5. Wie wird Ihre Partei die Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und Waldbauvereine unterstützen, um den Klein- und Kleinstprivatwald zu stärken?

Wir unterstützen Waldbesitzer mit ihren Wirtschaftswäldern, da sie eine erhebliche Wertschöpfung im ländlichen Raum schaffen und einen großen Beitrag zur Bindung von Kohlendioxid in Bauholz und zum Ersatz von fossilen Brennstoffen leisten. Gerade Klein- und Kleinstwaldbesitzer müssen besser unterstützt werden.
Für Forstbetriebsgemeinschaften und Waldgenossenschaften setzen wir uns für einen Wegfall der de-minimis-Förderhöhe ein. Die Anhebung auf 300.000 Euro war ein erster wichtiger Schritt, ist jedoch bei solchen Zusammenschlüssen schnell erreicht. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass Maßnahmen zur Wiederaufforstung und nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder und der Waldumbau hin zu resilienten Mischwäldern durch die EU ohne Obergrenze unterstützt werden.

6. Was wird Ihre Partei unternehmen, um die Nutzung des heimischen Rohstoffs Holz zu stärken und weiterzuentwickeln?

Holz ist eine erneuerbare Energie, die mehr denn je in die Zeit passt. Mit einem Ster Holz kann man 120 Liter Heizöl ersetzen, mit einem Kubikmeter Hackschnitzel 100 Liter. Wenn Holz verfault statt verbrannt zu werden, wird gleich viel CO2 freigesetzt, aber man verdrängt beim Verbrennen fossile Energieträger, die nicht erneuerbar sind. Die Nachhaltigkeit ist auch gegeben, weil in Deutschland immer noch mehr Holz nachwächst, als genutzt wird. Wir müssen aus unserer Sicht sogar noch mehr ernten, damit die Wälder besser gepflegt werden. Das alles wollen wir mit neuen Förderprogrammen, wie dem neuen Förderprogramm „BioWärme Bayern“, voranbringen.