In diesem Jahr waren die Waldeigentümer bereits zum zweiten Mal mit einem eigenen Stand beim Bürgerfest des Bundespräsidenten am 8. und 9. September im Park von Schloss Bellevue vertreten. Wie bereits in den vergangenen Jahren stand die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements im Vordergrund der Veranstaltung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt mit dem Bürgerfest die Menschen in Deutschland, die mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement zu einer starken Zivilgesellschaft beitragen.

Teilgenommen hatte wieder eine Vielzahl von Verbänden, die mit ihrem sozialen Engagement in Projekten, Vereinen oder Verbänden die Demokratie stärken. Rund 4000 ehrenamtlich Engagierte waren eingeladen, insgesamt besuchten rund 14.000 Menschen das Bürgerfest, das am Samstag – dem zweiten Tag – für alle Interessierten geöffnet wurde. Partner des Gemeinschaftsstandes der AGDW – Die Waldeigentümer waren dieses Mal der Bayerische Waldbesitzerverband und die Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberpfalz. „Die ehrenamtlich Engagierten müssen viel stärker in den Vordergrund rücken“, sagte AGDW-Präsident Philipp zu Guttenberg. „Ohne das Ehrenamt würden unsere Strukturen wie ein Kartenhaus zusammenklappen.“

Der Höhepunkt: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender am Stand

Höhepunkt war der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und von seiner Frau Elke Büdenbender am Stand der Waldeigentümer. Zu Guttenberg hatte dem Bundespräsidenten ein Holzkunstwerk, ein fast zwei Meter großes Relief, übergeben, das der spanische Künstler Damián Valles Castro angefertigt hatte.

Des Weiteren hatten die Waldeigentümer eine Reihe prominenter Gäste aus Politik und Kultur: Darunter waren Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens, der österreichische Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, der frühere Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Reinhold Robbe, die Bundestagsabgeordnete Petra Crone sowie der Entertainer und Schauspieler Jürgen von der Lippe.

Die Talkrunde: Gelebter Generationenvertrag bei den Waldeigentümer

„Das Bürgerfest ist eine ausgezeichnete Chance, die bayerischen Waldeigentümer in Berlin vorzustellen“, betonten Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, und Josef Liegl, Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz. Auch in ihren Verbänden gibt es ein stark ausgeprägtes ehrenamtliches Engagement. Bestes Beispiel ist die frisch gekürte bayerische Waldkönigin Johanna Gierl, die sich in den kommenden zwei Jahren für die nachhaltige Forstwirtschaft einsetzen wird und auf dem Bürgerfest über ihr Engagement informiert hat.

Thema der Waldeigentümer bei der Talkrunde des Bürgerfestes war in diesem Jahr der gelebte Generationenvertrag, da die Familienforstbetriebe ein wichtiger Pfeiler für die Waldbewirtschaftung sind. Zu Guttenberg teilte sich das Podium mit Moritz Raben, einem jungen Waldeigentümer aus Mecklenburg-Vorpommern und Mitbegründer der Jugendorganisation „Jugend der Waldeigentümer“, und mit der bayerischen Waldkönigin Johanna Gierl. Im Anschluss diskutierte er mit einer Reihe junger Waldeigentümer und Förster über künftige Kooperationen und Möglichkeiten der Unterstützung.

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Fotograf: Photothek/Michael Gottschalk

Der Besuch des Bundespräsidenten

Unser Stand und unsere Gäste

Das Kunstwerk und seine Entstehung

Der Künstler und sein Werk

Desequilibrio oder die Kraft der Diplomatie

Von Damián Valles Castro

Das Relief aus Lindenholz ist eine abstrakte Darstellung der globalen politischen Situation und Stimmungslage in einer Zeit mit extremen Umbrüchen und Herausforderungen. Wie ein Spiegelbild der verschiedenen Erdregionen liegen strukturierte Flächen und Areale mit relativer Ordnung im unmittelbaren Einflussbereich undurchsichtiger, bisweilen sogar chaotischer Strukturen.

Durch die Höhengestaltung des Reliefs werden natürliche und konstruierte Macht- und Einflusspositionen einzelner Regionen deutlich hervorgehoben. Mögliche Potenziale und Bestrebungen werden sichtbar, aber auch Begrenzungen und Risiken. Direkte Aneinanderreihungen mit geringen Abständen zwischen den verschiedenen Segmenten sollen reale Verflechtungen symbolisieren.

In der Totalansicht werden raumübergreifende Disharmonien erkennbar und lassen erahnen, dass es systembedingt unmöglich ist, auch nur eine einzige Region – bewusst oder unbewusst – von Wechselwirkungen mit einer anderen Region des Gesamtkomplexes abzugrenzen. Marginale Instabilitäten an wenigen Stellen können ausreichen, um die Form und den Zusammenhalt der gesamten Struktur nachhaltig zu verändern.

Inmitten dieses vielschichtigen Spannungsfeldes gibt es aber auch ein deutlich erkennbares Stabilisierungselement: ein harmonischer, sich langsam, aber beharrlich ausbreitender solider Pfad. Die ausgleichende und stabilisierende Wirkung dieses Pfads soll die Sinngebung, die Arbeitsweise, die Zielsetzung, aber auch die immense Kraft der Diplomatie symbolisieren. Er ist ein Hoffnungsträger und alternativlos zugleich, um die fortschreitende Störung des Gleichwichts nicht im vollkommen unbeherrschbaren Gesamtchaos enden zu lassen.