Die Veranstaltung richtete sich an politische Entscheidungsträger aus den Landtagen, dem Deutschen Bundestag und dem Europäischen Parlament.
Nach der offiziellen Begrüßung durch Frau Dr. Irene Seling, Hauptgeschäftsführerin AGDW, und Peter Hummel, Schulleiter der Waldbauernschule Kelheim und einer kurzen Vorstellungsrunde ging es schon raus in den Wald. In zwei Praxisteilen im Schulwald pflanzten die zwölf Teilnehmenden Bäume und lernten, was Waldpflege beinhaltet – von Standorteigenschaften über manuelle und maschinelle Geräte für die Pflanzung und die Jungwuchspflege bis hin zur langfristigen Entscheidung über Baumarten. Anschaulich wurde erklärt und gezeigt, wie Wald nachhaltig umgebaut wird und welche Baumarten aktuell als klimaresilient gelten. Unter professioneller Anleitung durch die Revierförsterin und die Lehrgangsmeister pflanzten die Teilnehmenden Tannensetzlinge.
Am zweiten Tag wurden die Teilnehmenden mit Husqvarna-Schutzkleidung ausgerüstet und konnten in kleinen Gruppen die Arbeit mit der Motorsäge kennenlernen und sogar einen Baum fällen – angeleitet durch die Forstwirtschaftsmeister der Waldbauernschule Kelheim. Auch zwei weitere Stationen außerhalb des Schulwalds standen für die Teilnehmenden auf der Agenda. Zunächst ging es in den Forstbetrieb Kelheim. Die dortige Betriebsleiterin Frau Bichlmaier stellte einen Harvestereinsatz direkt vor Ort vor, diskutiert wurden die Chancen und Herausforderungen der maschinellen Holzernte und der Logistik-Kette bis zum Sägewerk. Im Anschluss ging es in den Privatwald der Familie Liedl. Jakob Liedl bewirtschaftet seinen Wald in dritter Generation. Er zeigte den Teilnehmenden, mit welchem Aufwand er, sein Vater, seine Frau und wohl auch zukünftig in nächster Generation die beiden Kinder versuchen, seinen Wald für den Klimawandel zu rüsten. Hier wurden auch verschiedene Bejagungskonzepte diskutiert und die große Bedeutung angepasster Schalenwildbestände für das Gelingen des Waldumbaus erläutert.
Beim „High Level-Kaminabend“ im örtlichen Gasthof war zudem die Bayerische Forstpolitik und -praxis geladen. Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes und Vizepräsident der AGDW, begrüßte die Gäste aus der Politik, Verwaltung und Forstpraxis, u.a. NABU Bayern, Bayerische Staatsforsten, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, TU München, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und private Waldbesitzer.
Der Abend startete mit einer Diskussionsrunde mit Professor Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber, früherer Gründungsdirektor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Berater der Bundesregierung sowie der EU-Kommission in Klima- und Energiefragen und Initiator des „Bauhaus der Erde“, Dr. Henrik Hartmann, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena, und Raoul Kreienmeier, Betriebsleiter des Forstbetriebs Thurn und Taxis. Themen der Runde waren u.a. die Klimakonferenz in Glasgow, die Wirkungen des Klimawandels auf den Wald und Gesellschaft, die Fixierung von Kohlenstoff durch mehr Holzbau sowie die Unsinnigkeit von Flächenstilllegungen bzw. Nutzungsverboten im Wald. Moderatorin der Runde war Dr. Irene Seling.