Besitzstruktur des deutschen Waldes
Rund die Hälfte des Waldes in Deutschland wird von privaten Eigentümerinnen und Eigentümern bewirtschaftet: Von den insgesamt 11,5 Millionen Hektar Wald in Deutschland sind 48 Prozent Privatwald. 29 Prozent des Waldes sind im Eigentum der Länder, 20 Prozent in der Hand von Körperschaften (insbesondere Kommunen) und 3 Prozent gehören dem Bund, wie die Ergebnisse der jüngsten Bundeswaldinventur vom Oktober 2024 ergeben haben.
Bewirtschaftungsstruktur des Deutschen Waldes
Hinsichtlich der Besitzstruktur bestehen erhebliche regionale Unterschiede. Der Anteil des Privatwaldes reicht von 25 Prozent in Hessen bis 63 Prozent in Nordrhein-Westfalen und überwiegt häufig in den dünn besiedelten ländlichen Regionen. Der Körperschaftswald wiederum hat in Rheinland-Pfalz einen Anteil von 46 Prozent und in Baden-Württemberg von 41 Prozent. In Brandenburg und Sachsen-Anhalt hingegen beweggt sich der Anteil des Körperschaftswaldes jeweils unter der Marke von 10 Prozent.
Der Privatwald in Deutschland ist sehr vielfältig, jedoch überwiegend klein strukturiert und zersplittert: Rund die Hälfte der Privatwaldfläche entfällt auf Betriebe mit weniger als 20 Hektar. Nur 13 Prozent des Privatwaldes gehören zu Betrieben mit einer Größe über 1.000 Hektar. Die durchschnittliche Besitzfläche liegt im Privatwald bei unter 3 Hektar. Die Eigentumsstrukturen haben sich historisch und regional unterschiedlich entwickelt. Die Klein- und Kleinstwaldflächen in Privatbesitz sind vielfach im Zuge der historischen bäuerlichen Besiedelung oder durch Erbteilung, Teilung der Allmende oder Aufforstung landwirtschaftlicher Flächen entstanden. Die Zahl der körperschaftlichen und privaten Waldeigentümer in Deutschland liegt bei rund zwei Millionen.
Aufgrund der in der Summe großen Fläche der Klein- und Kleinstprivatwaldeigentümerinnen und -eigentümer ist deren forstfachliche Beratung und Betreuung ein wichtiges Feld der Forstpolitik.
Die Eigentümerinnen und Eigentümer kleiner Waldflächen sind wegen räumlicher Distanzen, ihrer urbanen Lebensweise oder ihrer beruflichen Tätigkeiten teilweise nicht stark involviert in eine nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Waldflächen. Zudem ist der Anteil der finanziellen Erträge aus der Waldbewirtschaftung gemessen an den Gesamteinkünften der Eigentümer bzw. des Eigentümers oftmals vernachlässigbar klein. Daher ist es für sie besonders wichtig, sich in einem Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss zu organisieren, um den eigenen Wald professionell zu bewirtschaften. Darüber hinaus braucht der Kleinprivatwald aufgrund der aktuellen Herausforderungen eine besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung durch Bund und Länder.