Rund 60 Prozent der Wälder innerhalb der Europäischen Union – etwa 106 Millionen Hektar – werden von rund 16 Millionen Waldbesitzenden, von Familien oder Kooperativen bewirtschaftet und gepflegt.
Die EU hat keine Rechtskompetenz in der Forstpolitik, daher gibt es keine gemeinsame EU-Forstpolitik. Angesichts der Tatsache, dass die Waldökosysteme, ihre Bewirtschaftung und die forstbasierte Industrie in ganz Europa so unterschiedlich sind, fällt die Forstpolitik in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten.
Eine breite und zunehmende Anzahl von Entscheidungen aus anderen Politikbereichen, wie beispielsweise Umwelt, Klima, Energie, Landwirtschaft oder Handel, wirkt sich mittlerweile direkt auf die deutschen und europäischen Waldbesitzer aus. Diese Entscheidungen sind häufig inkonsistent oder sogar widersprüchlich, daher können sie die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Forstsektors beeinträchtigen.
Im Jahr 1998 wurde die erste EU-Waldstrategie veröffentlicht, in 2013 überarbeitet und im Jahr 2021 erneut beraten. Sie bietet einen ganzheitlichen Rahmen für alle Funktionen und Teilbereiche der Wälder und für ihre nachhaltige Waldbewirtschaftung, einschließlich sozioökonomischer und ökologischer Aspekte. Ziel ist es, die zunehmenden sektorspezifischen Anforderungen und Ziele für die europäischen Wälder auszugleichen und die verschiedenen Politikziele besser durchzusetzen.
Die EU-Forststrategie als einzige Selbstverpflichtungserklärung der EU-Kommission und Handlungsempfehlung für den ganzheitlichen Ansatz der nachhaltigen Waldbewirtschaftung ist jedoch nur dann wirksam, wenn sie ordnungsgemäß umgesetzt und von allen Akteuren als Schlüsselreferenz anerkannt wird.
Die AGDW – die Waldeigentümer beteiligt sich aktiv an der Politikgestaltung auf EU-Ebene durch die Teilnahme in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen beim Dachverband der Europäischen Waldbesitzer (CEPF).
Der CEPF (Confederation of European Forest Owners) wurde 1995 gegründet und hat derzeit 19 nationale Waldbesitzerverbände als Mitglieder und weitere vier assoziierte Mitglieder.