Windenergie im Wald

Aufgrund der Klimakrise und des Ausstieges aus der fossilen Energie ist der Ausbau erneuerbarer Energien ein zentrales Thema geworden. Die Windkraft ist damit eine der wichtigsten Energiequellen Deutschlands. Auf der Suche nach neuen Flächen für Windenergieanlagen rückt auch der Wald in den Fokus. Laut dem Bundesverband Windenergie reichen die Flächen außerhalb der Wälder für den Ausbau der Windkraft nicht aus, um die Ziele der deutschen Energiestrategie zu erreichen. Nach Kress (2018) ist die Umsetzung von Windenergieprojekten im Wald komplexer als im Offenland und stellt Projektierer und genehmigende Behörden vor zusätzliche Herausforderungen. Dennoch ist in den letzten Jahren der Anteil der Windenergieprojekte im Wald rasant gestiegen.

Windenergieanlagen im Wald

Wirtschaftlichkeit

Windenergieanlagen bieten für Waldeigentümerinnen und -eigentümer ein erhebliches Einnahmepotenzial. Auch für waldbesitzende Kommunen sind Windenergieprojekte interessant, partizipieren diese doch direkt von den Einnahmen aus der Windenergieerzeugung. Gerade für Kommunen in strukturschwachen Regionen kann ein realisiertes Projekt im Kommunalwald einen wichtigen Beitrag zum Gemeindehaushalt leisten.

Standortplanung

Die Effekte auf die Natur sind mit einer guten Standortplanung handhabbar. Mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen kann der Konflikt zwischen Windenergie und Ökologie gelöst werden. Letztendlich ist die Windenergie die derzeit effizienteste und kostengünstigste erneuerbare Energie und leistet ein wichtigen Beitrag für den Klima- und Artenschutz.

Mit der Errichtung von Windenergieanlagen greift man zwangsläufig in das Ökosystem ein. Auch wird das Landschaftsbild verändert. Denn Standorte mit viel Wind liegen immer exponiert und sind damit gut sichtbar. Gleichzeitig ist der Wald ein bedeutender Erholungsraum der Deutschen, den 77 Prozent mit „Natur“ assoziieren. Das führt immer wieder zur Ablehnung von Windenergieanlagen im Wald. Bei der Standortplanung in Wäldern kann dem begegnet werden, indem bereits bestehende Infrastrukturen wie Forstwege für die Zuwegung, Verkabelung und Wartung der Anlagen genutzt werden, um Eingriffe in das Waldökosystem möglichst gering zu halten. Auch durch die Konzentration auf Flächen, die eine geringe Erholungsfunktion aufweisen, lassen sich Konflikte minimieren.
Zudem muss bei der Planung der Vogelschutz beachtet werden. Neue Anlagen haben eine Nabenhöhe von bis zu 160 Metern und liegen oberhalb der Flugbahnen gefährdeter Tiere. Der Rotmilan aber, für den Deutschland eine besondere Verantwortung trägt, da zwei Drittel der Weltpopulation in Deutschland brüten, ist von Windenergieanlagen stärker betroffen. Trotzdem konnte bisher kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Windenergieentwicklung und dem Greifvögelbestand der untersuchten Vogelarten Rotmilan, Seeadler und Wiesenweihe festgestellt werden. Ein Windpark direkt im Wald ist in der Regel weniger störend für Vögel als Anlagen am Waldrand.
Auch Kollisionen mit Fledermäusen können durch neue Erkenntnisse stark reduziert werden. Die Anlagen werden in flugintensiven Zeiten so gezielt abgeschaltet, dass Fledermäuse effektiv geschützt und gleichzeitig Ertragseinbußen minimiert werden.
Somit können Auswirkungen auf die Natur mit einer guten Standortplanung und ausgehend vom aktuellen wissenschaftlichen Stand stark reduziert werden. Letztendlich ist die Windenergie die derzeit effizienteste und kostengünstigste erneuerbare Energie und leistet einen wichtigen Beitrag für den Klima- und Artenschutz.

Akzeptanz und Ablehnung in der Bevölkerung

Rund zwei Drittel der Bevölkerung befürworten einen weiteren Ausbau von Windenergie. Diese positive Einstellung erhöht auch die Akzeptanz lokaler Windenergieprojekte. Weitere positive Einflüsse auf die Akzeptanz kann man durch Vertrauensbildung bei beteiligten Akteuren, Ermöglichung von Partizipation und einen kommunalen ökonomischen Nutzen erreichen.

Anzahl der Windenergieanlagen auf Waldflächen in Deutschland werden durch Anklicken der Bundesländer sichtbar (Stand Ende 2021); Datenerhebung: Fachagentur Wind an Land

Flächen schätzen lassen

Sie haben eine Fläche und möchten wissen, ob diese für die Windenergieerzeugung geeignet ist? Im Falle von Acker- oder Weideland könnte auch, in Kombination oder alternativ, die Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen möglich sein.

Die UKA-Gruppe bietet Ihnen hier die Möglichkeit einer unverbindlichen Flächenprüfung an.

Häufige Fragen

Bei den ersten Überlegungen, ob eine Windkraftanlage in Ihrem Wald überhaupt möglich ist und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, kommen viele Fragen auf.

Einiges wird hier bereits beantwortet:

Häufige Fragen zu Windenergie

Die kompetenten Ansprechpartner bei Altus beantworten Ihnen alle Ihre Detailfragen auch gerne persönlich.

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Quellen

Kress, A. (2018). Wie die Energiewende den Wald neu entdeckt hat. In O. Kühne & F. Weber, Bausteine der Energiewende. Wiesbaden: Springer VS.

Dorda, D. (2018). Windkraft und Naturschutz. In O. W. Kühne, Bausteine der Energiewende. Wiesbaden: Springer VS.

FA Wind (2017): Entwicklung der Windenergie im Wald – Ausbau, planerische Vorgaben und Empfehlungen für Windenergiestandorte auf Waldflächen in den Bundesländern, Berlin

Ludwig, N., & Bosch, S. (2014). Standortalternativen für die Windenergie–Berechnung des Ertragspotenzials auf Offenland-und Waldstandorten in Bayern. Raumforschung und Raumordnung72(4), 293-308.

Liebal, S. (2013). Wind über Wald – Ein Review empirischer Ergebnisse zur Einstellung gegenüber und Akzeptanz von lokalen Windenergieprojekten im Wald. Allgemeine Forst und Jagdzeitung, 225-236.