Der Präsident des Verbandes Die Waldeigentümer – AGDW, Prof. Andreas Bitter, hat dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz im Namen der deutschen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zu seiner heutigen Wahl zum Bundeskanzler gratuliert. „Wir wünschen Friedrich Merz eine glückliche Hand bei den anstehenden Aufgaben. Nach den Turbulenzen am heutigen Tage und in den vergangenen Wochen ist es nun an der Zeit, in der Regierungsarbeit das politische Tagesgeschäft aufzunehmen. Wir freuen uns auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“, erklärt Prof. Bitter. In der neuen Wahlperiode werde es für die Bundesregierung entsprechend dem von der Koalition gewählten Motto ‚Verantwortung für Deutschland’ darauf ankommen, ein solides Fundament für wirtschaftliche Stabilität zu legen, das die Unternehmen und die in ihnen aktiven Menschen in den Mittelpunkt der Politik stellt. „Der Koalitionsvertrag bietet in der Forstpolitik dafür an vielen Stellen eine gute Grundlage“, so Prof. Bitter.
Die neue Bundesregierung hat bundespolitisch wie auch auf EU-Ebene eine Vielzahl drängender Aufgaben mit forstwirtschaftlicher Relevanz in Angriff zu nehmen. Großer Handlungsbedarf besteht in Brüssel insbesondere bei der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR), die in ihrer jetzigen Form die heimische Forstwirtschaft ab Ende dieses Jahres mit weitgehend nutzlosen Informationspflichten überzieht. „Die im Koalitionsvertrag angekündigte Entlastung der Forstwirtschaft bei der EUDR muss die Bundesregierung mit hoher Priorität anpacken“, mahnt der AGDW-Präsident.
Auch auf nationaler Ebene erwarten die Waldeigentümer konkrete Umsetzungsschritte für im Koalitionsvertrag getroffene forstpolitische Festlegungen. Dafür sei die zügige Verabschiedung des Bundeshaushalts 2025 eine wichtige Voraussetzung. Prof. Bitter betont: „Um die bisherigen Erfolge bei der Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel abzusichern, benötigen die Waldbesitzenden mehr Verlässlichkeit bei investiven Programmen wie der Förderung von Waldumbau und Wiederaufforstung ebenso wie bei der Vergütung von Ökosystemleistungen.“ Eine Schlüsselrolle komme dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) mit seinem fachlichen Knowhow zu. Die AGDW spricht sich dafür aus, die forstliche Förderung aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz dem BMEL zuzuordnen. „Eine klare Zuordnung von Zuständigkeiten in der Förderpolitik des Bundes wäre ein wichtiges Signal zur eindeutigen Verortung politischer Verantwortlichkeiten und ein wichtiger Beitrag zur von der Koalition angekündigten Modernisierungsagenda“, hebt Prof. Bitter hervor.
Bild: Friedrich Merz bei der Annahme der Wahl zum Bundeskanzler im Plenarsaal. Copyright: Deutscher Bundestag / Thomas Imo / phototek