Zur Eröffnung der Veranstaltung begrüßte AGDW-Präsident Prof. Dr. Andreas Bitter die Gäste am Vorabend beim Get-Together. Das entspannte Beisammensein ermöglichte an vielen Stellen ein langersehntes Wiedersehen oder erstes persönliches Treffen. Am Morgen begann das Programm mit dem Kaffee Talk in der Ausstellung: Junge Waldeigentümer, Start-ups und Innovationen der Branche hatten Gelegenheit sich vorzustellen. Caroline Dangel-Vornbäumen und Moritz Raben eröffneten die Runde mit der Vorstellung der AGDW und der Jungen Waldeigentümer. Es folgten jeweils fünf minütige Pitches von OCELL, Skyseed, Deutschland Forstet Auf, Polyter und dem Benchmarkingprojekt für Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse.
Um 10 Uhr wurde das Programm offiziell durch Prof. Dr. Bitter eröffnet. Vor rund 160 Gästen forderte er „Ein neues Bundeswaldgesetz muss die Interessen zwischen Waldbesitzenden, Erholungssuchenden und Naturinteressierten ausgleichen“. Die Allgemeinheit profitiere von zahlreichen Ökosystemleistungen des Waldes, die von den Waldbesitzenden nach wie vor unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden: der Wald als Erholungsort, als Wasserspeicher, Schutzwald, als größte natürliche CO2-Senke und auf der Grundlage des freien Betretungsrechts als Ziel von rund 2,3 Mrd. Waldbesuchen pro Jahr.
Aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft berichteten Dr. Manuela Rottmann MdB, Parlamentarische Staatssekretärin und Dr. Eckhard Heuer, Referatsleiter nationale Forstpolitik über Neues aus dem „Maschinenraum“ der deutschen Waldpolitik. Im Fokus stehen derzeit Bundeswaldgesetz, Förderrichtlinie, EU-Biodiversitätsstrategie, Zukunftsdialog Wald und die neue Holzbauinitiative. Die mit Spannung erwarteten Förderrichtlinie zur Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes sei derzeit mit dem Finanzministerium in Abstimmung. Ende 2023 soll der Referentenentwurf für das neue Bundeswaldgesetz erarbeitet sein, Anfang 2024 soll das neue Gesetz im Bundeskabinett verabschiedet werden.
Wissenschaftliche Perspektiven und Lösungsansätze wurden vorgestellt von
Dr. Stephanie Bethmann, Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel, FVA Baden-Württemberg: Unter dem Titel „„Forstwirtschaft im Wandel: Der neue Blick auf den Wald braucht neue Perspektiven auf die Menschen.“ (Präsentation) stellte Frau Dr. Bethmann die Vielfältigkeit und Bedeutung der kulturellen Ökosystemleistungen der Wälder vor. Gerade in Zeiten von Pandemie und Temperaturanstieg sei es wichtiger denn je die „Erholungsfunktion“ des Waldes anzuerkennen. Viele Menschen verbinden den Wald mit großer gesellschaftlicher Bedeutung. Die Forstwirtschaft stünde damit im Fokus eines mitunter konfliktreichen gesellschaftlichen Dialogs, für den sie bisher noch zu wenig gerüstet sei.
Prof. Dr. Andreas Bolte, Leiter des Thünen-Institut für Waldökosysteme: Unter dem Titel „Waldbewirtschaftung und Biodiversität“ (Präsentation) berichtete Professor Bolte, wie sich aus waldökologischer Sicht der Zustand der Wälder in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verbessert hat. Weitere Einschränkungen bestehender Rechte und Handlungsoptionen von Waldbesitzenden bei der forstlichen Nutzung ihrer Wälder seien kontraproduktiv.
Prof. Dr. Michael Suda, Professur für Wald- und Umweltpolitik an der Technischen Universität München: Unter dem Titel „Wald und Political Framing“ beschrieb Professor Suda, was den Mediendiskurs und die Kommunikation über den Wald und zur Forstwirtschaft auszeichnet und wie Political Framing funktioniert.
Zum Abschluss wurden die Vorschläge zum Umgang der Forstwirtschaft mit gesellschaftlichen Ansprüchen an den Wald und die Ansätze zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes mit den forstpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Bundestagsfraktionen diskutiert. Moderiert durch Dr. Irene Seling, Hauptgeschäftsführerin der AGDW – Die Waldeigentümer erörterten Ina Latendorf MdB (Die Linke.), Niklas Wagener MdB (Bündnis ´90/Die Grünen), Karlheinz Busen MdB (FDP) und Fabian Wendenburg (Familienbetriebe Land und Forst) die aktuellen forstpolitischen Herausforderungen.
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