Bei der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten (EUDR) herrscht nach der heutigen Sitzung des Ausschusses der Ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten weiterhin maximale Unsicherheit für die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer. Trotz des von vielen Mitgliedstaaten und Parlamentariern kritisierten Vorschlags der EU-Kommission vom 21. Oktober fehlen in Brüssel immer noch die Weichenstellungen, um die dringend notwendige Verschiebung und Anpassung der EUDR auf den Weg zu bringen. Die Bundesregierung muss sich endlich positionieren, um eine zielgerichtete Änderung der EUDR in die Wege zu leiten, mahnen AGDW – Die Waldeigentümer und die Familienbetriebe Land und Forst.
„Auch knapp acht Wochen nach den ersten Ankündigungen von EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall zur nochmaligen Verschiebung des EUDR-Gültigkeitsbeginns mangelt es in Brüssel weiterhin an einer klaren Marschroute“, konstatiert Prof. Andreas Bitter, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer. „Das gilt auch für Deutschland. Zielführende Vorschläge für sinnvolle Änderungen liegen auf dem Tisch, um bei der EUDR für praxisnahe Regelungen zu sorgen. Doch trotz der im Koalitionsvertrag von Union und SPD festgeschriebenen Zusage, sich für Entlastungen der Waldbesitzenden einzusetzen, bleibt Deutschland in Brüssel aktuell auffällig passiv“, konstatiert Bitter.
Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst ergänzt: „Die Bundesregierung hat sich klare Leitplanken gesetzt, um europapolitisch geschlossen auftreten zu können. Jetzt müssen die Ressorts auch danach handeln und in Brüssel so auftreten, dass sinnvolle, umsetzbare Regelungen erreicht werden. Eine klare Haltung ist überfällig – nur so lassen sich die Interessen Deutschlands wahren und die Waldeigentümer vor weiterer Bürokratie schützen.“
Bitter und Elverfeldt: „Der ländliche Raum und die deutsche Forstwirtschaft benötigen Verlässlichkeit und Mut zu eindeutigen Positionen Deutschlands – dem größten Mitgliedstaat in der EU. Eine Hinhaltetaktik, die in politischer Neutralisierung beim Thema EUDR zu münden droht, gefährdet hingegen das Vertrauen in die politischen Entscheidungsprozesse.“
