Gemeinsame Pressemitteilung des Fachverbandes Holzenergie im Bundesverband Bioenergie, AGDW, Familienbetriebe Land und Forst sowie Deutscher Säge- und Holzindustrie Bundesverband

Die Länderinitiative Holzenergie, hervorgegangen aus der im Januar 2025 unterzeichneten Erklärung „Nutzung der nachhaltigen Holzenergie“, präsentiert sich mit wachsender Unterstützung durch Bundesländer, Verbände und Akteure aus Forst-, Energie- und Wärmewirtschaft.

Beim Parlamentarischen Abend am 12. November 2025 wurden die Chancen der Holzenergie für Klimaschutz, Wärmewende und regionale Wertschöpfung aufgezeigt sowie notwendige politische Rahmenbedingungen auf Bundes- und EU-Ebene adressiert.

Der Initiative haben sich an dem Abend das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg und das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern angeschlossen, des Weiteren der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und der GesamtVerband OfenBau e.V. (GVOB) sowie der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV). Zudem sind viele Landesverbände der Wald-, Forst- und Landwirtschaft dazugekommen. Die Zahl der Unterstützer ist somit auf sieben Landesministerien, zwölf Verbände und 26 Landesverbände angewachsen (vollständige Liste hier). Die Länderinitiative sieht in einer modernen, nachhaltigen Holzenergie eine echte Chance, Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und Versorgungssicherheit miteinander zu verbinden. Die Geschlossenheit beim Parlamentarische Abend unterstreicht die breite Bereitschaft, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen.

Holz ist als heimischer, erneuerbarer Rohstoff unverzichtbar für die Energiewende und leistet einen zentralen Beitrag zu den Klimaschutzzielen durch nachhaltig bewirtschaftete Wälder. Die Länderinitiative fordert daher ein klares und langfristiges Bekenntnis des Bundes zur Rolle der Holzenergie in der Wärmewende, technologieoffene Förderbedingungen sowie faire Rahmenbedingungen im Zuge europäischer Regulierung.

Sebastian Henghuber, Vorstandsmitglied Fachverband Holzenergie im Bundesverband Bioenergie e.V. betont: „Holzenergie ist ein zentraler Pfeiler der Wärmewende, ersetzt fossile Energieträger und leistet bereits heute einen unverzichtbaren Beitrag zu der Versorgungssicherheit und der regionalen Wertschöpfung in ländlichen Regionen. Um diesen Beitrag zukunftsfähig zu gestalten, braucht es praxisgerechte Rahmenbedingungen und den Abbau von Hemmnissen.“

Der Präsident des Verbandes AGDW – Die Waldeigentümer, Prof. Andreas Bitter, erklärt: „Der Klimawandel erfordert den Umbau unserer Wälder zu klimastabilen Mischbeständen. Entscheidend dafür ist eine Intensivierung der Waldpflege und der Holzernte, gerade auch im Kleinprivatwald. Teile des entnommenen Holzes ersetzen als Brennholz fossile Energieträger. Zugleich tragen Einnahmen aus der Holzenergie zur Finanzierung des Waldumbaus bei. So leisten Waldbesitzende doppelt Klimaschutz – im Wald und im Energiesektor.“

Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst, erläutert: „Nur ein bewirtschafteter Wald kann sich an den Klimawandel anpassen. Energieholz schafft die wirtschaftliche Grundlage für Pflege, Pflanzung und Wiederbewaldung – und damit für den Umbau zu stabilen Mischwäldern. Wer Holzenergie verteuert oder gar mit einem CO₂-Preis belegt, gefährdet diesen Umbau und schwächt den ländlichen Raum.“

Julia Möbus, Geschäftsführerin Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. kommentiert: „Die Initiative Holzenergie wächst und sendet damit ein klares Signal: Als heimischer und nachwachsender Rohstoff ist Holz unverzichtbar für die Energiewende und eine nachhaltige Wirtschaft der Zukunft. Vom Holzbau bis zur Holzenergie aus Reststoffen der Holzverarbeitung zeigt die Wertschöpfungskette, wie Ressourceneffizienz und regionale Wirtschaftskraft Hand in Hand gehen. Die verschiedenen Holzverwendungen sind dabei keine Gegensätze, sondern zwei Seiten einer Medaille, die sich bedingen und ergänzen. Diese Zusammenhänge sollten auch auf Bundesebene anerkannt und in einer verlässlichen, zukunftsorientierten Energiepolitik verankert werden.“

Hintergrund:
Forderungen der Initiative an die Bundespolitik (vom Januar 2025)

  • Anerkennung der Holzenergie als unverzichtbarer Bestandteil der Energie- und Wärmewende und ein Bekenntnis zur CO2-Neutralität der Biomasse
  • Technologieoffene und diskriminierungsfreie Förderung von Bioenergie in BEG, BEW und EEW
  • Umsetzung der RED III ohne zusätzliche Bürokratie für Waldbesitzende sowie Entlastung kleiner Waldbetriebe von unverhältnismäßigem Aufwand durch die EUDR
  • Realistische Zielsetzung der Bundesregierung in Bezug auf die Kompensation unvermeidbarer Treibhausgasemissionen durch die Kohlenstoffbindung des Waldes

Die detaillierten Forderungen finden Sie hier (Erklärung „Nutzung der nachhaltigen Holzenergie“ als PDF).

Copyright Foto: StMWI / Munir Werner