Von Politik bis Technik von Waldpflege bis Holzverarbeitung reichte das Programm auf dem Messegelände.

Der Tag der Waldeigentümer am 28. Mai auf der LIGNA 2025 startete mit den Rundgängen in den forstlichen Pavillons: Dr. Maurice Strunk, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft forstwirtschaftlicher Lohnunternehmer Niedersachsen führte die rund 50 Waldbesitzenden, die er Einladung auf die Messe gefolgt waren, durch Pavillon 33.  Zunächst zum Stand der SVLFG, die u.a. über die Anforderungen zum sicheren Zufallbringen von Schadholz informierte und dabei schlaglichtartig auf Verfahren und Techniken, auch unter Einsatz von ferngesteuerten Keilen, einging. Das Forstliche Bildungszentrum der Niedersächsischen Landesforsten informierte anhand anschaulicher Vorführungen über Verfahren zur Bestandesbegründung, Jungbestands- und Kulturpflege mit Akku-Technik und ging dabei auch auf die damit verbundenen Anforderungen des Arbeitsschutzes und der Ladeinfrastruktur ein.

In Pavillon 35 führte Dr. Lukas Emmerich vom Zentrum für Wald und Holzwirtschaft, Wald und Holz NRW die Gruppe durch die KWF-Sonderschau und zu einigen innovativenUnternehmen, wie ante und Egger, die ihre speziellen Verfahren zur Holzver- und -bearbeitung präsentierten.

Im Vortragsprogramm ging AGDW-Präsident Prof. Dr. Andreas W. Bitter auf notwendige Weichenstellungen für die Forstwirtschaft in der neuen Legislaturperiode ein und hob das Bekenntnis zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung im Koalitionsvertrag hervor. Mit Blick auf die EU-Ebene mahnte er, Regulierung dürfe nicht ins Mikromanagement abdriften, sondern müsse sich vielmehr den großen strategischen Herausforderungen Europas widmen. „Wir wissen um zukunftsfähige Lösungen“, betonte Prof. Bitter mit Blick auf die nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Herausforderungen an der Schnittstelle von Waldbewirtschaftung und Holzwirtschaft nahm Dr. Lukas Emmerich von Wald und Holz NRW in den Fokus, so mit Blick auf künftige Nutzungspotenziale für die Birke, die auf vielen Kalamitätsflächen stockt. „Wie kann es gelingen, diese Potenziale zu heben?“, so die Leitfrage seines Vortrags.

Beim Rundgang zu ausgewählten Stationen auf der Messe waren dann technische Innovationen für die Waldpflege ebenso Thema wie Innovationen in der Holzverarbeitung. Welche Nutzungsmöglichkeiten beim Altholz schlummern, erklärte Prof. Dr. Maren Kohaus von der Technische Hochschule Rosenheim, an deren Stand es auch um die Nutzung von Künstliche Intelligenz beim Bauen mit Holz ging. Weitere Stationen gab es bei Siempelkamp, wo die Konzeption und Fertigung von Komplettanlagen zur Produktion von Holzwerkstoffen gezeigt wurde, bei Wood-Mizer, dem Marktführer im Bereich der mobilen Horizontalbandsägen, beim DeSH, wo Julia Möbis den Timber-Trainer, das Ausbildungsmobil der Säge- und Holzindustrie vorgestellt hat, und beim Fraunhofer WKI, einem Spezialisten zur Herstellung u.a. biobasierter Chemieprodukte und Werkstoffe, Vorstellung von Ergebnissen zur Verwertbarkeit von Buchenkalamitätsholz.

Zum Abschluss des Tages lud der Deutsche Forstunternehmerverband ein zur Verleihung des Hans-Jürgen Narjes Preises. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten geehrt, die sich im Bereich Aus- und Fortbildung in privaten forstlichen Dienstleistungsunternehmen besonders verdient gemacht oder besondere Leistungen erbracht haben. Peter Konrad wurde in diesem Jahr mit dem Preis ausgezeichnet. Er ist Vorsitzender des Forstunternehmerverbands Österreich und Vertreter der Forstunternehmer in der Wirtschaftskammer Österreich. Geehrt wird er für seine besonderen Verdienste in der Weiterentwicklung der Ausbildung in forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen. Insbesondere mit der Etablierung eines Ausbildungsberufs Forstmaschinentechniker, den er in Österreich vorangetrieben hat, habe er Maßstäbe gesetzt.

Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der AGDW gemeinsam mit dem Waldbesitzerverband Niedersachsen, dem Waldbauernverband NRW, dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW sowie der Arbeitsgemeinschaft Forstlicher Lohnunternehmer Niedersachsen.

Dank an die besuchten Firmen und Organisationen für die Diskussionen und interessante Einblicke in ihre Arbeit, die Vorstellung von Produkten, Konzepten und Innovationen. Insbesondere geht unser Dank an Dr. Jochen Köckler, CEO der Deutschen Messe und sein Team für die Einladung. Wir gratulieren der LIGNA zum 50 jährigen Bestehen!