Ob Deutschland seine Klimaziele im Jahr 2030 erreicht oder verfehlt, hängt nicht von publikumswirksamen Klagen, sondern vom erfolgreichen Umbau unserer Wälder und unserer Wirtschaft ab. Zu diesem Umbau gehört die gezielte Holzverwendung, im Bausektor ebenso wie als klimafreundliche Bioenergie. Das betont der Verband AGDW – Die Waldeigentümer anlässlich der Klagen der DUH gegen das Klimaschutzgesetz.
Nachhaltig bewirtschaftete Wälder liefern mit dem Rohstoff Holz einen wichtigen Beitrag zum klimafreundlichen Umbau unserer Wirtschaft in so wichtigen Bereichen wie Bauen und Energie. „Anders als von der Umwelthilfe suggeriert, braucht Deutschland die nachhaltige Holznutzung, damit unsere Wälder ihre Klimaschutzwirkung voll entfalten. Das sehen nicht nur Tausende Kommunen und Unternehmen, sondern auch Millionen Privatleute so, die mit Holz bauen und mit Holz heizen“, betont AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter.
Hintergrund einer der DUH-Klagen sind die auf EU-Ebene festgelegten und im deutschen Klimaschutzgesetz fixierten Werte für die im Wald zu bindenden Mengen an Treibhausgasen (THG). Diese sogenannte THG-Senkenwirkung der Wälder soll einen Ausgleich für den THG-Ausstoß von Industrie, Verkehr und Gebäudesektor schaffen und laut Gesetz in Deutschland weiter steigen.
Reduzierung des Holzeinschlags destabilisiert Wälder
In Fachkreisen wird aber erwartet, dass diese Senkenwirkung des deutschen Waldes im Zuge des Klimawandels weiter abnehmen wird, statt, wie im Gesetz vorgesehen, zu steigen. „Die auf EU-Ebene festgelegten und im Klimagesetz fixierten Werte für die künftig zu leistende Senkenwirkung des deutschen Waldes sind zunehmend unrealistisch. Denn es sind junge, heranwachsende Wälder, die am stärksten Kohlenstoff binden. Hingegen hat das Alter der deutschen Wälder Rekordniveau erreicht“, stellt Prof. Bitter fest. Mit zunehmendem Alter steigen für den Wald zudem die Risiken durch Sturm und Borkenkäfer, Trockenheit und Dürre. „Überaltern die Wälder weiter, wie von der Umwelthilfe im Grunde gefordert, erweisen wir dem Klimaschutz einen Bärendienst“, warnt Prof. Bitter.
Wald nicht als Feigenblatt benutzen
Die AGDW plädiert daher für eine nachhaltige Nutzung der historisch hohen Holzvorräte. Diese Nutzung ermöglicht erst den Waldumbau hin zu stabileren Wäldern, die Klimaschützer auch für künftige Generationen sind. „Auch andere Wirtschaftsbereiche müssen ihren Klimaschutzbeitrag leisten. Der Wald darf nicht Feigenblatt für ausgebliebene Klimaschutz-Erfolge anderer Sektoren sein“, mahnt Prof. Bitter.
Bildquelle: AGDW
Über AGDW – Die Waldeigentümer
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW – Die Waldeigentümer) vertritt die Interessen des Privat- und Körperschaftswaldes gegenüber Parlamenten, Bundesministerien, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Mit ihren 13 regionalen Mitgliedsverbänden steht die AGDW für mehr als zwei Drittel der Waldfläche Deutschlands und die rund 2 Millionen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland. Eine proaktive Waldbewirtschaftung ist für uns Grundlage nachhaltigen Handelns in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir lassen uns leiten vom generationenübergreifenden Verantwortungsbewusstsein für eine in Freiheit und Vielfalt gestaltete Umwelt.
Pressekontakt
Alexander Knebel, Pressesprecher AGDW – Die Waldeigentümer,
Tel.: 030 3116676 25, Mail: aknebel(at)waldeigentuemer.de