Statement AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter zum Forest Monitoring Law-Entwurf der EU-Kommission:

„Vom Wiegen wird das Schwein nicht fett“ – Ziele und konkreter Zusatznutzen fehlen

 

Wir sehen keine klaren Ziele und keinen konkreten Zusatznutzen eines neuen Instruments zum Forest Monitoring, das erst einmal vor allem weitere Kosten und womöglich Bürokratie erzeugen würde. So wie in der Landwirtschaft der Grundsatz gilt „Vom Wiegen wird das Schwein nicht fett“, müssen wir für die Forstwirtschaft feststellen, dass das Datensammeln nicht die Resilienz der Wälder gegen den Klimawandel erhöht; das geht nur durch den motivierten Waldumbau der 16 Millionen europäischen Waldeigentümer vor Ort.

Auch in der praktischen Umsetzung gibt es noch reichlich offene Fragen: Ungeklärt ist der Datenschutz sowie die Zugangsregelung zu den für Eigentümer und Wettbewerb extrem sensiblen Daten. Ebenso fragen wir uns, warum ein solches europaweites Monitoringsystem von oben installiert werden soll, statt zunächst die ohnehin gesammelten Daten in den einzelnen Ländern zu nutzen.

Grundsätzlich sind wir erneut enttäuscht von der EU-Kommission, die diesmal ausdrücklich angekündigt hatte, dass es vorab einen Dialog mit den Waldeigentümern geben werde. Diesen Dialog gab es nicht, so dass schon wieder ein praxisfernes Konstrukt entstanden ist. Wir müssen also hoffen, dass Rat und Parlament der EU unter intensiver Einbindung der Waldeigentümer den Entwurf verwerfen oder zumindest deutlich verbessern.