Das Europäische Parlament hat heute mit großer Mehrheit für eine einjährige Verschiebung des Geltungsbeginns ebenso wie für inhaltliche Anpassungen der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten (EUDR) gestimmt. Der Verband AGDW – Die Waldeigentümer und die Familienbetriebe Land und Forst begrüßen das Abstimmungsergebnis als starkes Votum des Parlaments für die dringend erforderliche Reform der EUDR, für die sich zuvor schon der Rat der Europäischen Union ausgesprochen hatte.

Mit seinem heutigen Votum hat das Europaparlament zentrale Forderungen der EU-Mitgliedstaaten bekräftigt, die sich bereits Mitte November für Änderungen an der EUDR ausgesprochen hatten. Dazu gehören die einjährige Verschiebung der EUDR bis 30.12.2026, dringend notwendige Vereinfachungen bei den Informationspflichten für Klein- und Kleinstbetriebe ebenso wie eine Reduzierung des Verwaltungsaufwandes in der Lieferkette.

Laut dem heutigen Parlamentsbeschluss muss die EU-Kommission zudem bis Ende April 2026 weitere Vereinfachungen der EUDR prüfen. AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter: „Das Europaparlament hat die fundierten Einwände der Waldbesitzenden ernst genommen und sich mit dem heutigen Votum in eine starke Verhandlungsposition für eine praxisgerechte EUDR-Reform gebracht. In den nun anstehenden Trilog-Gesprächen muss die EU-Kommission den Weg für die von Parlament und Mitgliedstaaten gleichermaßen befürworteten EUDR-Verbesserungen frei machen.“

Der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst, Max von Elverfeldt erklärt: „In Staaten wie Deutschland besteht kein Entwaldungsproblem. Entsprechend muss die EUDR ausgestaltet werden. Das heutige Votum zeigt: Der Waldschutz braucht keine neuen Paragrafen zu Lasten der deutschen Waldbesitzer, sondern verantwortungsvolles Handeln und gesunden Menschenverstand. Weder die Waldbesitzer noch der Staat können es sich leisten, ihre kostbaren Ressourcen für Scheinprobleme zu vergeuden. Angesichts des heranrückenden Jahresendes muss die EU-Kommission jetzt zügig einlenken und für Planungssicherheit für die Waldbesitzenden und die gesamte Wertschöpfungskette sorgen.“

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