Im deutschen Wald haben sich große Vorräte an stehendem Holz aufgebaut. Laut der jüngsten Bundeswaldinventur hat sich einen Gesamtvorrat von 3,7 Milliarden Kubikmeter gebildet, mehr Holz als in jedem anderen Land der Europäischen Union. Der Vorrat in den deutschen Wäldern von 358 Kubikmeter pro Hektar würde mehr als ausreichen, um einen massiven Turm mit 3 x 3 Meter Grundfläche von der Erde bis zum Mond zu bauen, wie das Thünen-Institut errechnete.
In den vergangenen Jahrzehnten stieg der Holzvorrat immer weiter. Das bedeutet, dass deutlich mehr Holz nachhaltig genutzt werden könnte. Der seit mehr als 300 Jahren etablierte Grundsatz der Nachhaltigkeit besagt, dass nur so viel Holz entnommen werden darf wie auch nachwächst. Es wuchs in den deutschen Wäldern über Jahrzehnte deutlich mehr Holz nach als geerntet wurde.

Mit diesen großen Vorräten liegt Deutschland weit über den meisten EU-Mitgliedstaaten und um 85 Prozent über dem EU-Mittelwert von 179 cbm/ha.
Auch sämtliche Bundesländer bewegen sich weit über dem EU-Durchschnitt: Selbst in den von Borkenkäfer stark betroffenen Bundesländern Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen liegen die Vorräte mit 255 cbm/ha bzw. 270 cbm/ha um 42 Prozent bzw. 51 Prozent über dem EU-Mittelwert.
Die größten Holzvorräte sind laut Bundeswaldinventur in Bayern mit durchschnittlich 405 cbm/ha zu verzeichnen, hier ist der Vorrat weiter gestiegen. Anlässlich der Präsentation der Inventur-Ergebnisse machte der Bayerische Waldbesitzverband auf die ungenutzten Rohstoffpotenziale angesichts der hohen Vorräte aufmerksam. „Nur durch die Absenkung der vielerorts deutlich zu hohen Holzvorräte kann der Wald auch zukünftig als Kohlenstoffsenke wirken. Denn jüngere Wälder mit niedrigeren Vorräten leisten einen höheren Zuwachs, sind in der Regel stabiler und binden vor allem pro Hektar mehr CO2 als ältere Wälder“, betonte der Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, Bernhard Breitsameter.
Bayern bewegt sich mit seinem Holzvorrat noch über dem EU-Spitzenreiter Luxemburg, wo laut Angaben des EU-Statistikamtes Eurostat die Vorräte 401 cbm/ha erreichen.

Mit diesen großen Vorräten liegt Deutschland weit über den meisten EU-Mitgliedstaaten und um 85 Prozent über dem EU-Mittelwert von 179 cbm/ha.
Das Land mit den EU-weit größten Holzvorräten ist Luxemburg mit 401 cbm/ha, wie unsere aktuelle Infografik zeigt. Noch höher liegen die Vorräte übrigens in Bayern mit durchschnittlich 405 cbm/ha.
Im EU-Vergleich hebt sich Deutschland von vielen süd- und nordeuropäischen Staaten ab. Hohe Holzvorräte können allerdings zum Risiko für den Wald werden. „Wir haben es dann vielfach mit dunklen, strukturarmen, weniger vitalen, oftmals instabilen und damit auch weniger resilienten Wäldern zu tun“, wie AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter erklärt.
