Die Waldfläche in Deutschland ist seit der Wiedervereinigung in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gewachsen, um bundesweit rund 100.000 Hektar seit Anfang der neunziger Jahre.

Neue Waldflächen sind gut für Mensch und Umwelt. Denn sie nützen nicht nur der Erholung und späteren Generationen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz.

Junge Wälder binden auch besonders viel Kohlendioxid und sind deshalb ideale Klimaschützer.

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In den vergangenen Jahren haben Stürme, Trockenheit und insbesondere der Borkenkäfer in vielen Regionen Deutschlands tiefe Spuren im Wald hinterlassen. Mehr als 600.000 Kahlflächen entstanden. Die Wiederbewaldung auf den Schadflächen ist in vollem Gange.

Die Naturverjüngung spielt dabei eine wichtige Rolle. Doch sind Saat und Pflanzung als gezielte Investitionen für einen gelingenden Waldumbau ebenfalls ganz entscheidend.

Zugleich sind die Kosten für die Wiederbewaldung ganz erheblich. Dies gilt umso mehr bei der Pflanzung. Laut einer Analyse für den Landeswald in Rheinland-Pfalz, welche das gesamte Spektrum von Flächenvorbereitung und Pflanzung über Nachbesserung bis hin zur Pflege berücksichtigt, sind z.B. für Douglasie und Lärche für Kulturen ohne Zaun Kosten von knapp 7.600 Euro pro Hektar anzusetzen. Bei Roteiche und Tanne sind demnach Kosten von knapp 12.500 Euro/ha bzw. von knapp 12.900 Euro zu veranschlagen. Noch weitaus höher, so die Analyse für Rheinland-Pfalz, nämlich bei mehr als 20.000 Euro/ha liegen die Kosten bei Buche und Eiche. In anderen Bundesländern und je nach Pflegeintensität und anderen Kostenfaktoren, können die Aufwände variieren.

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Stürme, Trockenheit, Dürre und einhergehender Befall durch den Borkenkäfer haben in den vergangenen Jahren große Schäden in den deutschen Wäldern verursacht. Vielerorts sind große Kahlflächen entstanden. Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer haben engagiert die Wiederbewaldung in Angriff genommen. Neben der klassischen Aufforstung spielt die Naturverjüngung bei der erfolgreichen Wiederbewaldung dieser Flächen eine wesentliche Rolle.

Die Naturverjüngung findet nicht nur über den Samenflug statt. Bäume nutzen verschiedene Strategien, um ihre Samen auf der Fläche zu verteilen. Die Samen können durch den Wind verbreitet werden (Anemochorie), wobei spezielle Strukturen, wie z.B. die Flügel des Ahornsamen, dazu beitragen, dass eine Ausbreitung über größere Entfernungen gelingt.

Die Samen anderer Arten wie der Esskastanie fallen aufgrund ihres Gewichts direkt zu Boden (Barochorie), weshalb die Verjüngung hier zum Großteil in direkter Nähe zum Mutterbaum erfolgt.

Doch kommen weitere Faktoren ins Spiel. So tragen auch Tiere zur genetischen Verbreitung der Bäume auf der Fläche bei (Zoochorie). Das passiert etwa durch das Anlegen von Futtervorräten durch Eichelhäher und Eichhörnchen. Davon profitieren zum Beispiel Eiche oder Rotbuche. Denn schätzungsweise mehr als die Hälfte der von den Tieren angelegten Vorräte wird von ihnen nicht wiedergefunden. So können solche von Eichhörnchen und Co. „vergessenen“ Früchte für neue Bäume sorgen. Auch Vögel, die die Samen fressen und an anderer Stelle wieder ausscheiden, tragen zur Verbreitung bei.

Viele Baumarten kombinieren verschiedene Strategien, um ihre Samen effizient zu verbreiten und so die Chance einer erfolgreichen Verjüngung zu erhöhen. Vielfältige Baumartenmischungen sind oft ein Nebenprodukt dieser Mechanismen.

Auch naturverjüngte Bestände erfordern gute Pflege durch die Försterinnen und Förster. Und häufig findet eine Kombination von Naturverjüngung und Pflanzung statt, um gezielt passende Mischungen auf der Fläche für den Wald der Zukunft zu entwickeln.

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