Der deutsche Wald ist Klimaschützer! Das gilt erst recht für junge Bestände. Denn pro Hektar ist die Bindung von Kohlendioxid durch den Holzzuwachs in jüngeren Beständen pro Hektar viel höher als in älteren Beständen.
Der Grund ist, dass der jährliche Holzvolumenzuwachs („laufender Zuwachs“) je nach Standort bereits im zweiten bis vierten (so bei Fichte und Douglasie) bzw. im sechsten bis siebten Lebensjahrzehnt (so bei Buche und Tanne) des Baumes sein Maximum erreicht.
Die Senkenleistung der Wälder ist in jungen Beständen somit am stärksten ausgeprägt.
Für die bestmögliche Speicherung von Kohlenstoff im Sinne des Klimaschutzes sind daher die nachhaltige Nutzung des Rohstoffs Holz sowie die stetige Verjüngung der Wälder unerlässlich.

Deutschland hat die größten Holzvorräte in der Europäischen Union. Auf den Hektar sind die Holzvorräte der Bundesrepublik mit 335 Kubikmeter laut vierter Bundeswaldinventur im Vergleich zur Vorgängererhebung von 2012 konstant geblieben.
In der Klimaschutzdiskussion wird häufig mit den Holzvorräten argumentiert. Doch ist die Bindung des Kohlenstoffs über den Holzzuwachs für den Klimaschutz entscheidend. Denn dieser Zuwachs hält die „CO2-Pumpe Wald“ am Laufen.
Die stoffliche Nutzung von Holz über Produkte wie Bauholz oder Möbel ermöglicht, dass der Kohlenstoff langfristig in Holzprodukten gespeichert bleibt. Zudem ersetzt Holz fossile Rohstoffe im Strom- und Wärmesektor und arbeitet so für den Klimaschutz im Energiesektor.
Die CO₂-Pumpe Wald funktioniert aber nicht nur in eine Richtung. Ein Teil des gespeicherten Kohlenstoffs wird wieder freigesetzt, wenn Bäume absterben und von Mikroorganismen zersetzt werden. Wird der Kohlenstoff nicht in Form von Holzprodukten oder lebender Biomasse gespeichert, entweicht das CO₂ wieder in die Atmosphäre. Übersteigt diese Freisetzung die Aufnahme, spricht man von einer CO₂-Quelle. Ist die Aufnahme größer, spricht man von einer CO₂-Senke. Durch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und die einhergehende stoffliche und energetische Nutzung von Holz trägt der Wald als Kohlenstoffspeicher maßgeblich zum Klimaschutz bei.

Erst nach aufwändigen Prüfungen, gerade auch zum Artenschutz, darf die Windkraft über dem Wald genutzt werden. Sind die Windräder dann in Betrieb, leisten sie große Beiträge zum Klimaschutz sowie für die regionale Wertschöpfung.
Im Bundesländervergleich sind Brandenburg, Hessen und Rheinland-Pfalz mit jeweils mehr als 500 installierten Anlagen bei der Nutzung der Windkraft über dem Wald führend, gefolgt von Baden-Württemberg mit rund 400 Anlagen und Bayern mit gut 300 Windrädern auf Forstflächen.

Zum Jahresbeginn 2025 waren laut Angaben der Fachagentur Wind und Solar rund 2.500 Windkraftanlagen mit einer insgesamt installierten Leistung von mehr als 7.400 Megawatt (MW) auf Forstflächen in Deutschland in Betrieb.
Der Trend geht zu immer leistungsfähigeren Anlagen, wie unsere Infografik zeigt. Im Mittel verfügten die Anfang 2025 auf Forstflächen in Deutschland betriebenen Windräder über eine installierte Leistung von rund 3 Megawatt. Bei den 2024 neu in Betrieb gegangenen Anlagen erreichte diese installierte Leistung indes im Durchschnitt schon 5 MW. Das heißt: Die Anlagen werden immer effizienter. Je nach Bedingungen vor Ort kann eine solche 5 MW-Windkraftanlage im Jahr mehr als 20.000 Megawattstunden an Elektrizität bereitstellen. Das sichert pro Windrad die Stromversorgung von mehr als 5.000 Haushalten.

Sei es als Scheitholz im Eigenheim, als Pellets in Mehrfamilienhäusern oder als Hackschnitzel in kommunalen Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme: Holz als klimafreundlicher, nachhaltiger Energieträger ist und bleibt unverzichtbar, um auf dem Weg zur klimaneutralen Energieversorgung weiter voranzuschreiten.
